Sandbeet oder im Sommer ein Sandarium bei Garten und Kunst zu sehen im Schaugarten

Sandbeete: minimaler Aufwand, maximaler Erfolg

Wer zusätzlich zum Staudenbeet noch ein „Sandarium“,

 also eine Nisthilfe für Erdbienen bauen möchte schaut sich das hier im Schaugarten von Garten und Kunst gerne mal an.

Wer wenig Zeit mit Gießen und Jäten im Staudenbeet verbringen möchte, für den ist ein Sandbeet eine gute Option: Perfekt geeignet sind die mit Sand bedeckten Beete für vollsonnige Standorte.

Bei Sandbeeten werden Pflanzen in eine rund 15-20 Zentimeter dicke Sandschicht gesetzt. Je dicker die Sandschicht, desto weniger muss man später gießen. Die in den Sand gepflanzten Stauden werden dazu angeregt, ihre Wurzeln tief in die darunter liegende Erde zu schlagen. Der Wurzelhals bleibt im lockeren Sand, was viele Stauden schätzen. Schnecken dagegen meiden die Sand-Oberfläche tendenziell, die wichtigen Bodenlebewesen darunterbleiben erhalten. Das fördert die Fruchtbarkeit, indem Humus aufgebaut und Kohlendioxid im Boden gebunden wird.

In den letzten Jahren sind solche arbeitsminimierenden Sandbeete sehr in Mode gekommen, denn auch „Unkräuter“ haben es hier schwer. Unkrautsamen brauchen viel länger, um bis zur fruchtbaren Erdschicht vorzustoßen – und wenn sie es doch schaffen, lassen sie sich sehr leicht aus dem Sand entfernen, das gilt sogar auch für den tief wurzelnde Löwenzahn.

Rundkörnige feine Flusssand, der auf Spielplätzen gern verwendet wird, als auch der kantige Estrichsand sind geeignet. Für ein 3,5 Quadratmeter großes Beet benötigt man rund zwei Tonnen Sand – man kann sich den Sand auch anliefern lassen.

Übrigens: Angst vor den Sand- und Erdbienen braucht aber keine*r zu haben. Zwar besitzen die Weibchen einen Stachel, den sie zur Not auch einsetzen würden. Doch kann der Stachel die menschliche Haut nicht durchdringen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein Sandarium

  • Als Standort eignet sich ein möglichst vollsonniger Platz im Garten.
  • Das Sandbeet sollte mindestens ein Maß von 40 X 40 Zentimetern (Breite X Länge) haben. Gerne auch mehr.
  • Heben Sie eine Mulde von mindestens 50 Zentimetern Tiefe aus, damit die Wildbienen später ausreichend Platz für ihre Niströhren haben.
  • Das Wichtigste ist der Sand. Greifen Sie nicht auf Spielplatz-Sand zurück. Dieser feine, gewaschene Flussand ist ungeeignet, Niströhren würden sofort einbrechen. Besorgen Sie sich am besten in einem Steinbruch ungewaschenen, groben Sand mit unterschiedlicher Körnung.
  • Machen Sie eine Förmchenprobe: Füllen Sie den feuchten Sand in einen Joghurtbecher und stellen ihn zum Trocken auf den Kopf. Hält die Form im trockenen Zustand gut zusammen? Dann passt die Sandstruktur.
  • Füllen Sie den Sand in die Mulde und häufen Sie einen Hügel beziehungsweise eine Schräge auf. So kann Regenwasser leicht ablaufen und das Sandarium trocknet schnell wieder ab. Wenn Ihr Boden sehr lehmig ist, können Sie am Fuß der Mulde auch eine Drainage-Schicht aus Ziegelbruch oder grobem Kies einbringen. Klopfen Sie mit einer Schaufel den Hügel fest, um das Material noch ein wenig zu verdichten.
  • Jetzt bringen Sie auf dem Sandbeet oder drumherum Totholz auf: Äste, Wurzeln, alte Weinreben, Brennholz. Warum? Die Wildbienen nagen das Totholz ab. Denn sie benötigen dieses Material, um ihre Brutröhren und -höhlen zu verschließen.
  • Damit das Sandarium nicht als Katzenklo endet, sollten Sie nun locker Brombeer-Ranken oder Rosenschnitt drauf verteilen.
  • Ist es nun damit getan? Ja, wenn Sie einen naturnahen Garten mit vielen nektar- und pollenspendenden Pflanzen haben, die von Früh- bis Spätjahr die Versorgung sichern. Wenn nicht, dann müssen Sie für Futterpflanzen sorgen.
  • Geeignet sind dafür Bienen-Futterpflanzen, die Trockenheit und Hitze vertragen. Zum Beispiel mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Zitronenthymian, Oregano, Salbei, Lavendel, aber auch Glockenblumenarten, Feder-, Pfingst- oder Kartäusernelken, Johanniskraut oder die Moschusmalve. Wichtig: Kaufen Sie keine Pflanzen, die gefüllte Blüten bilden oder Blühpflanzen aus Hybrid-Züchtungen, denn sie entwickeln kaum Nektar oder Pollen!
  • •Ganz wichtig: Bepflanzen Sie Ihr Sandarium nur spärlich. Das Ziel ist ja, den Wildbienen freie Fläche fürs Nisten anzubieten. Sie können die Futterpflanzen auch am Fuße des Sandariums einsetzen.
  • Und nun viel Spaß beim Beobachten der Wildbienen!

Kontakt für Rückfragen:

  • Andrea Hohlweck, Gechäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Regionalverband Heilbronn-Franken, andrea.hohlweck(at)bund.net, 07131/772058
  • Lilith Stelzner, Naturschutz-Referentin BUND Baden-Württemberg, lilith.stelzner(at)bund.net, 0711 620306-14

https://www.bund-bawue.de/tiere-pflanzen/artenschutz/insektensterben

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